Die Rasse:


Rassegeschichte
Der Staffordshire Bullterrier, ein Vertreter der großen Terrierfamilie, ist eine englische Hunderasse, deren Spur weit zurückreicht. Aus dem Bulldog des 17. - 18. Jahrhunderts entstanden Hunde des Typs „Bull and Terrier“. Traurig, dass Hunde dieses Typs in barbarischer Weise zu „Kämpfen" gegen Stiere, Bären, Löwen usw., aber auch Hund gegen Hund missbraucht wurden. Schon damals zeichneten sich diese Hunde durch besondere Menschenfreundlichkeit aus. Die Minen- und Stahlarbeiter im „Black Country" hielten die alte Rasse am Leben. Das Zentrum der Zucht lag in den Midlands, wo auch Stafford liegt, was dem Rassenamen Pate stand. Nachdem der Staffordshire Bullterrier glücklicherweise seine Funktion nur noch als Familienhund hatte, gingen die damals führenden Persönlichkeiten daran, die Rasse auch vom Kennel Club anerkennen zu lassen. Der erste Club wurde 1935 gegründet und im selben Jahr wurde der Staffordshire Bullterrier als Rasse anerkannt.

Der moderne Staffordshire Bullterrier
Im heutigem England ist der Staffordshire Bullterrier eine der meistgehaltenen Rassen, über 10.000 werden jährlich beim Kennel Club eingetragen. In Ländern, die von England aus besiedelt wurden, Australien, Südafrika, Neuseeland und den USA gibt es blühende Stafford Clubs. Auch auf dem europäischen Kontinent wächst die Beliebtheit des „Staffie“ ständig. Das erstaunt keinen, der sich näher mit dieser Rasse befasst. Kenner schätzen vor allem ihre ausgeprägte Menschenfreundlichkeit, hier wiederum speziell Kindern gegenüber. Weshalb er von den Briten auch liebevoll als „Nanny“ bezeichnet wird.

Der Staffordshire Bullterrier in Österreich
Die ersten Importhunde kamen in den Siebzigerjahren in unser Land, das aber waren die Hunde einiger weniger Liebhaber, ab 1985 wurde der Staffie auch in Österreich bekannter und einige Enthusiasten begannen mit der Zucht dieser liebenswerten Rasse. Seit 1990 gab es wirklich einen stetigen Anstieg der Beliebtheit des Staffordshire Bullterriers, und eine kontinuierliche Zucht, was 1995 zur Gründung des Österreichischen Staffordshire Bullterrier Clubs führte. Waren 1990 erst etwa 30 Staffords ins ÖHZB eingetragen, sind es mittlerweile doch schon über 1800.

Haltung
Der Staffordshire Bullterrier ist ein vielseitiger Begleiter, der noch dazu mit einer robusten Gesundheit und Vitalität bis ins hohe Alter aufwarten kann. Sein pflegeleichtes Kurzhaar sowie seine Größe machen ihn, genügend Auslauf und Familienanschluss vorausgesetzt, zum idealen Mitbewohner auch in kleineren Wohnungsgrößen. Die Ausgeglichenheit und Nervenstärke machen ihn zu einem sicheren Begleiter, selbst im dichten Großstadtverkehr.
Die Erziehung ist recht einfach, wenn man bereit ist viel Liebe, etwas Geduld und vor allem Konsequenz zu investieren. Man sollte schon sehr früh mit spielerischer Erziehung des Junghundes beginnen, um auch eine optimale Wesensentwicklung zu fördern. Der Staffordshire Bullterrier hat ein stets neugieriges und fröhliches Wesen, welches die Erziehung wesentlich erleichtert. Um diesen Charakter ausleben zu können braucht er Beschäftigung, so empfiehlt es sich ab einem Jahr regelmäßig etwas mit ihm zu unternehmen, wie Wandern, Laufen, Schwimmen und verschiedene Hundesportarten, z.B. Begleithundesport, Fährtenarbeit, Agility, Breitensport. Aber auch als Rettungs- oder Therapiehund wird er verwendet.
Sinnvoll wäre ein Begleithundekurs, wo man nicht nur den Gehorsam lernt, sondern es ist auch der Kontakt mit anderen Hunden sehr wichtig für richtiges Sozialverhalten. Nicht übertriebener Ehrgeiz, sondern der Spaß an der Sache sollte das Wichtigste sein.

Wesen
Der Staffie ist kein „Einmannhund“, der sein Herrchen und dessen Besitz gegen alles und jeden verteidigt, und somit als Wachhund ungeeignet. Als nervenstarker, furchtloser, intelligenter Hund wird er jedem Fremden erst einmal mit freudiger Erwartung gegenübertreten und jede ihm angetragene Freundschaft mit überschwänglicher Gestik begrüßen. Dieser vererbte Wesenszug ist ja einer der Gründe, weshalb man einen Staffi jederzeit zu Kindern geben kann, er hat so viel Freundlichkeit und Gutmütigkeit Menschen gegenüber, dass nur schlechte Erfahrungen oder falsche Erziehung Misstrauen und Wachsamkeit Fremden gegenüber entstehen lassen.
Wer einmal mit einem Staffie gelebt hat, der weiß wie angenehm er in der Wohnung sein kann, ein anschmiegsamer, ruhiger, nicht kläffender, manchmal zu Späßen aufgelegter Mitbewohner. Im Freien, einmal von der Leine gelassen, zeigt er sofort sein Temperament, jedes Spiel ist ihm willkommen und er behält seine Freude daran lebenslang. Seine Charaktereigenschaften, gepaart mit schier unendlicher Liebe zu „seiner" Familie machen ihn trotz Kompaktformat zu einem ganz großen Hund!

Aussehen
Staffordshire Bullterrier sind mittelgroße, bullartige Hunde, glatthaarig, gut ausgewogen, sehr kräftig, muskulös, aktiv und beweglich. Rüden sollten 12,7 - 17,2 kg, Hündinnen 10,9 - 15,4 kg wiegen, bei einer Widerristhöhe von 35,5 - 40,6 cm. Eines der attraktiven Merkmale dieser Rasse, ist die große Vielfalt an Farben. Mehr als 40 verschiedene Farben und Farbkombinationen, wie rot, falb, schwarz oder blau, oder eine dieser Farben gestromt in jeder Schattierung, weiße Abzeichen sind in jeder Größe und Form möglich, bis zu gescheckt oder ganz weiß.